Nach der Gründungsfeier: Motivation und Zielsetzung

📅 11. August 2025
👥 VAFA Team
🏛️ Vorträge
⏱️ 3 Min. Lesezeit

Diese Vortragszusammenfassung behandelt die grundlegenden Prinzipien und Motivationen unserer Vereinsarbeit, basierend auf unserem Reflektionstreffen vom 10. August 2025 nach der erfolgreichen Gründungsfeier.

Das Fundament: Allah’s Wohlgefallen als einzige Motivation

Der zentrale Begriff „Allah rızası“ (Wohlgefallen Allahs) definiert die Grundhaltung aller Vereinsaktivitäten. Dies bedeutet, keine Belohnung, Anerkennung oder Dankbarkeit von Menschen zu erwarten. Selbst wenn Veranstaltungen kritisiert oder negativ bewertet werden, darf dies die Motivation nicht beeinträchtigen.

Diese Haltung unterscheidet sich fundamental von weltlichen Projekten, bei denen Erfolg und Anerkennung wichtige Faktoren sind. Qualitätsverbesserungen bleiben natürlich wichtig, aber emotionale Abhängigkeit von menschlicher Bestätigung muss vermieden werden.

Kollektive Verantwortung und Identifikation

Ein wesentlicher Aspekt war die Betonung kollektiver Verantwortung. Externe Betrachter sehen nicht individuelle Leistungen, sondern das Gesamtbild der Gruppe. Erfolg oder Misserfolg werden der gesamten Gemeinschaft zugeschrieben.

Diese Erkenntnis erfordert vollständige Identifikation mit den Vereinszielen. Jede Aufgabe sollte mit der gleichen Sorgfalt behandelt werden, als wäre es das eigene Projekt. Die Qualitätsfrage „Würde ich es zu Hause genauso machen?“ dient als Maßstab für das Engagement.

Gegenseitige Unterstützung statt passiver Beobachtung

Wenn ein Mitglied eine Aufgabe übernimmt, erfordert dies aktive Unterstützung aller anderen. Statt abwartender Haltung („Was wird daraus?“) sollte die Frage lauten: „Wie kann ich beitragen?“ Diese proaktive Einstellung stärkt sowohl die Einzelprojekte als auch den Zusammenhalt.

Dschihad als kontinuierliche Anstrengung

Der Begriff Dschihad wird hier in seiner ursprünglichen Bedeutung als „Anstrengung“ verstanden – konkret die Anstrengung, authentisch nur für Allah zu arbeiten und „Kelimetullah“ (das Wort Allahs) zu erhöhen.

Diese Anstrengung bedeutet den Verzicht auf persönlichen Rang, Ansehen oder weltliche Anerkennung als Motivation. Selbstprüfung ist dabei essentiell: Fühle ich mich besser, wenn Menschen meine religiösen Kenntnisse loben, oder durch die spirituelle Entwicklung selbst?

Die Gefahr der Selbsttäuschung

Ein wichtiger psychologischer Punkt war die Erkenntnis, dass niemand bewusst „mit böser Absicht“ handelt. Selbst Neid oder Hochmut werden subjektiv gerechtfertigt. Die entscheidende Frage ist nicht die bewusste Absicht, sondern die ehrliche Selbstreflexion über unbewusste Motivationen.

Zeitliche Prioritäten richtig setzen

Menschen finden immer ausreichend Gründe für weltliche Aktivitäten – Karriere, Familie, finanzielle Verbesserung. Wenn jedoch keine vergleichbare Motivation für das Jenseits (Akhira) existiert, bleibt die spirituelle Entwicklung aus.

Das Aufschieben spiritueller Arbeit wurde als problematisch identifiziert, da die Lebensdauer ungewiss ist. Die beste Zeit zu beginnen war „gestern“ – die zweitbeste ist heute.

Historische Perspektive: Die Sahaba als Vorbild

Der Vergleich mit den Gefährten des Propheten zeigt: Von tausenden Muslimen jener Zeit sind nur die Namen derjenigen überliefert, die ihr Leben vollständig für Allah einsetzten. Diese historische Selektion verdeutlicht, was wirklich Bestand hat.

Die Realität der spirituellen Prüfung

Mit bemerkenswerter Deutlichkeit wurde auf die Herausforderung durch den Shaytan hingewiesen: Als Wesen mit jahrtausendealter Erfahrung und Milliarden „erfolgreicher Geschäfte“ mit Menschen besitzt er unvergleichliche Expertise in der Irreführung. Selbstvertrauen („Bei mir ist es anders“) ist daher naive Selbstüberschätzung.

Demut vor der göttlichen Souveränität

Abschließend wurde eine wichtige theologische Wahrheit betont: Allah ist nicht auf menschliche Hilfe angewiesen. Sein Plan wird sich verwirklichen – mit oder ohne die Beteiligung bestimmter Personen. Die Teilnahme ist ein Privileg für diejenigen, die Allah wahrhaft lieben.

Diese Perspektive befreit von falschem Druck und unrealistischen Selbsteinschätzungen, während sie gleichzeitig die Kostbarkeit der gebotenen Gelegenheit unterstreicht.

Praktische Umsetzung

Der Vortrag endete mit einem Aufruf zu maximaler Eigenverantwortung bei gleichzeitigem Bewusstsein für die eigenen Grenzen. Vollständige Handlungsfreiheit wird gewährt, solange die grundlegenden Prinzipien eingehalten werden.

Diese Balance zwischen Autonomie und Richtlinientreue fördert sowohl persönliche Entwicklung als auch kollektive Effektivität.

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