
Diese Vortragszusammenfassung behandelt die sprachhistorische und theologische Untersuchung des göttlichen Namens „Allah“, basierend auf unserem wöchentlichen Vortrag vom 1. September 2024 und Elmalılı Muhammed Hamdi Yazırs „Hak Dini Kur’an Dili“.
Die grundlegenden Forschungsfragen
Die Leute, die sich mit Tafsir beschäftigen, haben sich bemüht, den Eigennamen „Allah“ aus sprachhistorischer Sicht zu untersuchen. In dieser Forschung gibt es hauptsächlich folgende Ziele: Ist dieses Wort ursprünglich Arabisch oder nicht? Wurde es aus einer anderen Sprache übernommen? Handelt es sich um ein spontan ausgesprochenes Wort? Ist es ein abgeleitetes oder nicht abgeleitetes Wort?
Die Grenzen unseres Wissens
Wir müssen uns als erstes eingestehen, dass unser Wissen nicht ausreicht, um das Wesen Allahs vollständig zu erfassen, und dass wir genauso wenig in der Lage sind, den vollen Umfang seines Eigennamens „Allah“ zu begreifen.
Im Arabischen gibt es kein anderes Wort, das in seiner Verwendung dem erhabenen Namen „Allah“ ähnelt, und es ist unmöglich, seinen genauen Ursprung eindeutig zu bestimmen.
Die historische Verbreitung
Zunächst ist bekannt, dass alle Araber zur Zeit des Propheten Muhammad diesen Eigennamen „Allah“ kannten. Der Koran berichtet uns davon: „Und würdest du sie fragen; ‚Wer erschuf die Himmel und die Erde?‘, gewiß würden sie sagen; ‚ALLAH!'“
Es ist auch bekannt, dass dieser Name seit der Zeit des Propheten Ismael gebräuchlich war. Daher ist es zweifellos arabisch. Vielmehr zeigt die Überlieferung, dass der Name „Allah“ bereits in den Geschichten von Aad und Thamud sowie in den Sprachen der früheren Propheten verwendet wurde.
Die Theorien der Ableitung
Theorie 1: Von „al-Ilah“ abgeleitet
Viele Sprachwissenschaftler, darunter die Kufier, haben argumentiert, dass der Name „Allah“ nicht von „Lâh“, sondern von „al-Ilâh“ abgeleitet ist, einem generischen Begriff für „Gott“. Dabei wurde der Hamza von „Ilâh“ weggelassen, und der Artikel „al-“ wurde als Teil des Namens integriert.
Das Wort „Allah“ hängt tatsächlich mit der Bedeutung von Göttlichkeit wie Anbetung, Angebetet werden, Gottesdienst zusammen, oder mit der Bedeutung Freiheit, oder Frieden und Trost des Herzens, Angst, d. h. derjenige, der angebetet wird oder über den die Intellekte erstaunt sind.
Theorie 2: Spontaner Eigenname
Der Nahiv-Gelehrte und Tafsir Abu Hayyan aus Andalusien sagt: Nach Ansicht der meisten Gelehrten ist der erhabene Name „Allah“ ein spontan geäußertes Wort und nicht abgeleitet. Das bedeutet, dass dieser Name von Anfang an der Eigenname Allahs war.
Imam Fahreddin Razi sagte auch: „Die Ansicht, die wir gewählt haben, ist diese: Das Wort Allah ist der besondere Name Allahs des Allmächtigen und leitet sich eigentlich nicht von einem anderen Wort ab. Imam Halil b. Ahmed und Sibewayh, Verfahrensgelehrten und alle islamischen Juristen, sind alle dieser Meinung“.
Die grammatischen Besonderheiten
Der erhabene Name „Allah“ in der arabischen Sprache weist eine einzigartige Verwendung auf, die in dieser Form in keiner anderen Sprache existiert. Nach einer Meinung ist das Präfix „al-“ im Wort „Allah“ ein untrennbarer Artikel, der nicht vom Wort getrennt werden kann.
Nach einer anderen Meinung jedoch ist „al-“ in „Allah“ kein bestimmender Artikel. Dies wird dadurch unterstützt, dass der Hamza im Wort „Allah“ in Anrufungen wie „Ya Allah“ bestehen bleibt, was nicht der Fall wäre, wenn es sich um einen normalen Artikel handeln würde.
Die theologische Dimension
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Name Allah nicht aus einer anderen Sprache abgeleitet oder ins Arabische übertragen wurde. Es wurde von Anfang an als Eigenname verwendet. Und so wie die Existenz des Allmächtigen Allah vor allen Namen und Attributen existiert, so existierte auch der Name Allah.
Der entscheidende theologische Punkt
Der Name Allah wurde nicht von der Eigenschaft Ilah (Göttlichkeit) übernommen, sondern Göttlichkeit (Ilah) und Anbetungswürdigkeit wurden von Allah übernommen. Allah wird nicht angebetet, weil Er die Person ist, die angebetet werden soll, sondern Er wird angebetet, weil Er Allah ist.
Seine „Allah“-Natur und seine Fähigkeit, angebetet und bedient zu werden, sind ihm innewohnend.
Der Unterschied zu falschen Göttern
Menschen können Götzen, Feuer, die Sonne, Helden, Tyrannen oder Dinge, die sie lieben, anbeten; in dem Moment, in dem sie diese verehren, werden diese zu Göttern und Anbetungsobjekten. Doch wenn sie diese dann ablehnen und nicht mehr als Götter anerkennen, verlieren diese ihre illusorische Göttlichkeit und Anbetungswürdigkeit.
Unabhängig davon, ob die Menschen Allah als Anbetungswürdig anerkennen oder nicht, ist Er Anbetungswürdigkeit. Alles ist Ihm zur Anbetung verpflichtet, sogar diejenigen, die Ihn leugnen, dienen Ihm, wenn auch unwissentlich.
Die Verbindung zu anderen semitischen Sprachen
Tatsächlich wird gesagt, dass im Hebräischen „El“ für Gott steht. Es gibt auch die syrische Form „Laha“ und die arabische Form „Lah“. Daraus könnte man schließen, dass im Arabischen der Name „Allah“ aus der Kombination dieser beiden Begriffe entstanden ist.
Diese Überlegungen zeigen, dass die Herkunft des Namens „Allah“ möglicherweise eine sprachliche Verbindung zu anderen semitischen Sprachen hat, obwohl er eine besondere und einzigartige Stellung in der arabischen Sprache einnimmt.
Die endgültige Schlussfolgerung
Doch eine solche logische Verbindung weist nicht notwendigerweise darauf hin, dass die Realität tatsächlich so ist. Zusammengefasst lässt sich unter diesen Bedingungen nicht bestimmen, dass der Name „Allah“ aus einer anderen Sprache übernommen oder abgeleitet wurde.
Dieser erhabene Name bleibt, wie sein Träger, in einem Schleier der Ewigkeit gehüllt. Und die Worte, die all dem die einfachste Bedeutung geben, sind Erstaunen und Größe. Allahu Akbar!
Praktische Bedeutung für heute
Diese sprachhistorische Analyse zeigt die Komplexität der Forschung über göttliche Namen. Verschiedene Gelehrte haben unterschiedliche Theorien entwickelt, aber alle kommen zu dem Schluss, dass „Allah“ einzigartig ist.
Der wichtigste theologische Punkt ist die Umkehrung der üblichen Logik: Nicht weil etwas göttliche Eigenschaften hat, wird es „Allah“ genannt, sondern umgekehrt – alle Göttlichkeit leitet sich von Allah ab.
Dies unterscheidet den wahren Gott von allen menschengemachten Göttern, die ihre „Göttlichkeit“ nur durch menschliche Anerkennung erhalten und wieder verlieren können.
Die Ungewissheit über die exakte sprachliche Herkunft ist dabei kein Mangel, sondern spiegelt die Transzendenz Gottes wider, der über alle menschlichen Kategorien hinausgeht.
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