
Diese Vortragszusammenfassung behandelt drei wichtige Lebensthemen aus dem Buch „Sei nicht traurig“, basierend auf unserem wöchentlichen Vortrag vom 4. August 2024.
O Sohn Adams, verzweifle nicht
Das erste Thema richtet sich direkt an jeden, der vom Leben gelangweilt ist und die Tage als schwer empfindet. Die zentrale Botschaft lautet: „Denke daran, dass die Erleichterung auf die Schwierigkeiten folgt, dass Allahs Versprechen wahr ist und dass der Sieg nahe ist, wenn du treu und aufrichtig bist.“ Egal welche Zwangslage wir durchleben – es gibt immer eine Heilung, immer eine Lösung. „Alles gehört Allah, der den Kummer von uns hinweg genommen hat.“
Der Text ermutigt uns, den Schleier der Dunkelheit zu entfernen, der uns bedeckt, damit wir den Glanz eines wahren Sonnenaufgangs sehen können. Die Bitterkeit des Bedauerns soll durch die Süße der Zufriedenheit ersetzt werden. Jenseits der Trockenwüste, die wir durchqueren, warten grüne Weiden und fruchtbarer Boden. Wer in schlaflosen Nächten aufschreit, soll daran denken: „Ist nicht der Tagesanbruch schon nah?“ Hinter dem Horizont des Verborgenen liegt eine Lösung und ein Ausweg aus den Schwierigkeiten.
Die Zusicherung ist konkret: „Nach jeder Armut kommt Reichtum. Nach dem Durst kommt das Getränk. Nach der Trennung kommt eine fröhliche Wiedersehen und nach der Schlaflosigkeit kommt eine gesunde Ruhe.“ Ein praktisches Beispiel zeigt die Kraft des Gebets: Als einige Gefährten des Propheten in der Wüste feststeckten und dem Tod nahe waren, rief einer seinen Herrn an: „O Höchster, Größter, Weisester und Gütigster.“ Genau in diesem Moment begann der Regen niederzustürzen.
Das Leben ist eine Qual – und das ist normal
Das zweite Thema konfrontiert uns mit einer unbequemen, aber wichtigen Wahrheit: Das Leben umfasst größtenteils Arbeit und Verantwortung. Glück ist eine Ausnahme oder nur eine flüchtige Phase, die sporadisch kommt und geht. Allah will nicht, dass diese Welt für seine rechtschaffenen Diener eine bleibende Aufenthalt ist. Wenn diese Welt nicht ein Ort der Prüfung wäre, wäre sie ohne Krankheiten und Härten – ein angenehmer Aufenthaltsort für die besten Menschen.
Doch selbst die Propheten litten: Adam traf Schwierigkeiten bis zu seinem Tod. Noah lebte unter einem Volk, das ihn verachtete. Abraham wurde durch Feuer und den Befehl geprüft, seinen Sohn zu opfern. Jakob wurde von seinem Sohn getrennt und weinte, bis er sein Augenlicht verlor. Moses erduldete Pharaons Tyrannei und den Ungehorsam seines Volkes. Jesus war arm. Muhammad ertrug geduldig die Armut und den Verlust seines geliebten Onkels Hamza. Der Prophet sagte: „Diese Welt ist ein Gefängnis für den Gläubigen und ein Paradies für den Ungläubigen.“
Ein wichtiger Hadith erklärt die Konsequenzen unserer Lebensprioritäten: „Jedem, dessen Hauptanliegen diese Welt ist, wird Allah seine Angelegenheiten zerstreuen und ihn mit Armut vor seinen Augen quälen. Außerdem wird nichts aus dieser Welt zu ihm kommen, außer das, was für ihn geschrieben war.“ Aber: „Was die betrifft, die sich nach dem Jenseits sehnen – für jene wird Allah ihre Angelegenheiten vereinen und sie leicht machen. Er wird in ihren Herzen Reichtum einfließen und die Welt wird zu ihnen kommen, auch wenn sie es widerwillig tun würde.“
Der angeborene Charakter – erkenne deine Bestimmung
Das dritte Thema behandelt einen fundamentalen Lebensgrundsatz: „Für jedes Ding ist es leicht gemacht, wofür es erschaffen wurde.“ Die wichtige Frage lautet: Warum werden Fähigkeiten vernachlässigt und verworfen? Unter den elendesten Menschen ist derjenige, der sich wünscht, jemand anderes zu sein. Derjenige, der intelligent und weise ist, lernt sich selbst kennen und erfüllt dann den Zweck, für den er erschaffen wurde.
Sebawayh, ein Gelehrter der arabischen Grammatik, fand andere Wissenschaften zu schwer. Er beschäftigte sich weiterhin mit Grammatik und wurde nicht nur ein Experte, sondern einer der führenden Spezialisten aller Zeiten auf diesem Gebiet. Ein weiser Mensch sagte: „Die Person, die eine Branche einschlägt, die nicht für sie geeignet ist, ist wie eine, die eine Dattelpalme in Damaskus pflanzt oder wie eine, die einen Zitronenbaum auf der arabischen Halbinsel pflanzt.“
Hassan ibn Thabit hatte keine Stimme für den Gebetsruf – er war nicht Bilal. Khalid ibn al-Walid verteilte nicht den Nachlass der Verstorbenen – er war nicht Said ibn Thabit, der Experte im islamischen Erbrecht war. Die Botschaft ist klar: Finde deinen Platz im System der Aufgaben. Ein arabischer Dichter sagte: „Für Schlachten gibt es Krieger, die für sie erschaffen wurden. Und für Bücher gibt es Schriftsteller und Dichter.“
Diese drei Themen bieten eine realistische, aber hoffnungsvolle Lebensperspektive. Sie lehren uns Geduld in schweren Zeiten, realistische Erwartungen an das Leben und die Wichtigkeit der Selbstakzeptanz. Schwierigkeiten sind vorübergehend, das Leben ist ein Ort der Prüfung, und jeder hat einzigartige Gaben zu entdecken und zu nutzen.