Abraham, Hagar und die Ursprünge Mekkas

📅 03. November 2025
👥 VAFA Team
🏛️ Vorträge
⏱️ 3 Min. Lesezeit

Diese Vortragszusammenfassung behandelt das erste Kapitel aus Martin Lings‘ Werk „Muhammad: Sein Leben nach den frühesten Quellen“, basierend auf unserem wöchentlichen Vortrag vom 2. November 2025. Das Buch von Martin Lings wird weltweit als eine der einfühlsamsten Biographien des Propheten Muhammad gelobt und basiert auf arabischen Quellen aus dem 8. und 9. Jahrhundert.

Abraham: Stammesvater dreier Weltreligionen

Abraham (Ibrahim) wird in 25 Suren des Korans insgesamt 69 Mal erwähnt und gilt als einer der wichtigsten Propheten des Islam. Im Judentum gilt er als Gründer des Bundes mit Gott, im Christentum als Vorbild des Glaubens und im Islam als Vater des Propheten Ismael. Darum sehen alle drei abrahamitischen Religionen ihn als gemeinsamen Ursprung an.

Gottes Verheißung und Hagars Prüfung

Abraham und Sarah waren bereits sehr alt und kinderlos – Sarah war über 70 Jahre alt und hatte das gebärfähige Alter überschritten. Gott versprach Abraham trotz aller Unmöglichkeiten: „Sieh gen Himmel und zähle die Sterne, so zahlreich soll dein Samen sein.“

Hagar war Sarahs ägyptische Magd, die Sarah Abraham zur Frau gab, damit er einen Sohn haben könne. Hagar gebar Ismael, Abrahams erstgeborenen Sohn.

Als Ismael noch gestillt wurde, befahl Gott Abraham, Hagar und Ismael in das unfruchtbare Tal von Bakka zu bringen, das später Mekka genannt wurde. Hagar hatte Angst, vertraute aber auf Allah, als sie hörte, dass Allah dies befohlen hatte.

Das Wunder von Zamzam

Nachdem Wasser und Datteln verbraucht waren, lief Hagar in ihrer Verzweiflung siebenmal zwischen den Hügeln Safa und Marwa hin und her, um Wasser zu suchen. Schließlich sah sie den Engel Gabriel neben Ismael stehen, der mit seiner Ferse in den Boden schlug – und es sprudelte Wasser hervor. Diese Quelle Zamzam rettete sie und fließt bis heute in Mekka.

Die Geburt Isaaks

Als Abraham hundert Jahre alt und Sarah neunzig war, erschien Gott und sagte, Sarah werde einen Sohn gebären: Isaak. Sarah lachte über diese Ankündigung – das Lachen wurde zum Namensgeber, denn Isaak bedeutet „er lacht“. Gott kündigte an, dass mit Isaak der Bund aufgerichtet werde, versicherte aber, auch Ismael sei gesegnet.

Zwei Linien unter Gottes Führung

So entstanden zwei Linien durch Abraham. Ismael verkörpert Widerstandsfähigkeit, Wüstenleben und den Ursprung in Arabien. Isaak verkörpert die Erfüllung der göttlichen Verheißung und die gezielte Linie des Bundes. Beide Söhne sind gesegnet, haben aber unterschiedliche Rollen.

Abraham und Ismael bauten zusammen die Kaaba in Mekka als heiligen Schrein zur Anbetung des einen Gottes. Das siebenmalige Laufen zwischen Safa und Marwa erinnert bei der Pilgerfahrt an Hagars verzweifelte Suche und stellt die geistige Verbindung zum Urmonotheismus Abrahams her.

Lektionen für heute

Diese Geschichte enthält zeitlose Weisheiten: Glaube trotz Unmöglichkeiten – Sarah und Abraham zeigen, dass Hoffnung weiterführen kann, als wir denken. Vertrauen auf höhere Führung – Hagar wurde in größter Not belohnt. Vielfalt und Verbundenheit – Zwei unterschiedliche Linien gehören beide zu Abraham; Unterschiedlichkeit bedeutet nicht Trennung. Prüfungen als Wachstum – Schwierigkeiten gehören zum Leben und können spirituelle Reifung bedeuten. Verantwortung und Mitgefühl – Abraham handelte trotz Herausforderungen mit Fürsorge.

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