Wenn Haram normal wird: Gefahren unserer Zeit

📅 01. Mai 2023
👥 VAFA Team
🏛️ Vorträge
⏱️ 3 Min. Lesezeit

Stell dir vor, du wachst morgens als gläubiger Muslim auf und gehst abends als Kafir schlafen. Unmöglich? Der Prophet warnte uns genau davor – dass Menschen ihre Religion für weltliche Dinge verkaufen würden. Wir leben in dieser Zeit.

Die größte Fitna seit Adam

Unser Prophet sagte, dass die Endzeit eine Fitna mit sich bringen wird, wie sie die Erde seit der Erschaffung Adams nie gesehen hat. Schauen wir uns um: TikTok-Generation, OnlyFans-Kultur, ständige Ablenkung. Das ist nicht einfach „die moderne Welt“ – das ist systematischer Angriff auf unseren Akhlaq und unsere Fähigkeit, den Islam zu praktizieren.

Das Gefährlichste? Haram ist normal geworden. Nicht für andere – für uns selbst. Jeder von uns kennt seine Sünden. Aber wie viele davon sind uns mittlerweile egal? Wir machen sie einfach weiter. Täglich, wöchentlich. Ohne schlechtes Gewissen.

Wenn das Gedächtnis schwindet

Imam ash-Shafi hatte ein fotografisches Gedächtnis. Als Student sah er versehentlich den Knöchel einer Frau im Wind. Kurz darauf bemerkte er, dass sein Gedächtnis nachließ. Sein Lehrer Waki‘ ibn al-Jarrah riet ihm: „Verlasse die Sünden. Wissen ist Licht, und Allahs Licht wird keinem Sünder gegeben“.

Moment – der Knöchel einer Frau? Im Vergleich dazu, was wir täglich auf unseren Smartphones sehen, war das nichts. Und genau da liegt das Problem. Vielleicht erklärt das, warum Gelehrte wie Shafi heute nicht mehr existieren. Nicht weil die Menschen dümmer geworden sind, sondern weil wir unser Potenzial durch ständige Sünden verschwenden.

Historische Warnung

Es wird eine Geschichte erzählt, dass der byzantinische Patriarch Gregor V. in einem Brief an Zar Alexander drei Wege beschrieb, wie man die Osmanen zerstören könnte: Den Respekt vor Gelehrten aufheben, die Autorität des Kalifen untergraben, und Familienbeziehungen zerstören. Alle drei sind eingetreten.

Ob diese Geschichte genau so stattfand oder nicht – die Realität ist unbestreitbar: Gelehrte werden nicht mehr respektiert, es gibt keine islamische Führung, und Familien zerbrechen. Das sind keine zufälligen Entwicklungen.

Die vergessenen Rechte

Ein Muslim hat gegenüber seinem muslimischen Bruder fünf Rechte: Den Gruß erwidern, ihn im Krankheitsfall besuchen, seinem Beerdigungszug folgen, seine Einladung annehmen, und Yarhamukallah sagen, wenn er niest. Klingt einfach, oder?

Aber eine Schwester stirbt an einem Freitag. Wie viele von uns nehmen am Janaza-Gebet teil? Ein Bruder sagt: „Die werden mich sowieso nicht vermissen.“ Falsch. Die Tote wird dich vermissen. Jede Person, die fehlt, ist eine Person weniger, die für sie betet.

Der schwierigste Test

Das Schlimmste kommt, wenn dein Bruder erfolgreicher ist als du. Er verdient mehr, seine Frau postet es in Stories, und deine Frau sieht es. Kannst du ihm immer noch von Herzen Gutes wünschen? Für seinen muslimischen Bruder zu wünschen, was man für sich selbst wünscht, gehört zu den Rechten eines Muslims.

Ein Bruder sagte mal: „Wenn ich arbeiten würde, würde ich mein ganzes Geld für Allah spenden.“ Dann fing er an zu arbeiten. Hört man das immer noch von ihm? Natürlich nicht. Reden ist leicht, wenn man nicht getestet wird.

Schrittweise Veränderung

Wie beginnen wir, diese Mauern abzubauen? Schrittweise. Ein Vater zu umarmen, wenn man es nie getan hat, passiert nicht über Nacht. Erst die Hand geben. Dann auf die Schulter klopfen. Dann näher kommen. Dann umarmen. Mauern werden Stein für Stein abgetragen.

Abu Huraira berichtete, dass der Prophet sagte: „Das Diesseits wird nicht vergehen, bis der Mensch an einem Grab vorbeigeht, sich darauf wirft und sagt: ‚Wäre ich doch bloß an der Stelle dieses Toten im Grab‘ – und das nicht wegen Geldschulden, sondern wegen der Versuchungen“.

Wir leben in dieser Zeit. Aber das heißt nicht, dass wir uns geschlagen geben. Das Challenge-System, gegenseitige Unterstützung, aktiv an unseren Defiziten arbeiten – das ist kein Nice-to-have. Das ist Überlebenstraining.

Nimm diesen Vortrag nicht wie eine WhatsApp-Nachricht, die du abhakst. Nimm dir eine Sache vor. Heute. Und arbeite daran.

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